FAQ

Wasserarten

Ja. Neben natürlichem Mineralwasser gibt es Heilwasser, Tafelwasser, Quellwasser und Trinkwasser (Leitungswasser). Mehr Informationen über Wasserarten erhalten.


Mineralwasser erhält als einziges Lebensmittel in Deutschland eine amtliche Anerkennung. Darüber hinaus sind nur wenige Behandlungsverfahren erlaubt. Leitungswasser dagegen darf mit einer Vielzahl von Verfahren und chemischen Hilfsstoffen aufbereitet werden. Auch Tafelwasser ist ein künstlich hergestelltes Produkt, das verschiedene Wasserarten sowie zugesetzte Mineralstoffe enthalten kann.


Jedes Mineralwasser ist ein Spiegelbild der geologischen Gegebenheiten und der Region, in der es gefördert wird. Jedes Mineralwasser hat seinen spezifischen Gehalt an Mineralstoffen und Kohlensäure und damit auch seinen unverwechselbaren Geschmack. So schmeckt Mineralwasser aus dem Westen Deutschlands mit seinen großen Schiefervorkommen eher weich und mild, vulkanische Gebiete geben dem Wasser mehr Mineralstoffe und Kohlensäure, das Lockergestein im Nordosten schenkt uns ein Mineralwasser mit leicht herber Note. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.


Entstehung von Mineralwasser

In einem langen, komplexen Prozess. Das Wasser dringt in den Boden, sickert durch die verschiedenen Gesteinsschichten, nimmt je nach Region unterschiedliche Mineralstoffe auf und sammelt sich schließlich in wasserführenden Schichten weit unterhalb des Grundwassers. Viele Wässer brauchen Jahrzehnte, manche sogar Jahrhunderte, bis sie zu Mineralwasser werden.


Mineralwasser ist ein Naturprodukt: Als Regenwasser sickert es in die Erde ein, wird durch zahlreiche Boden- und Gesteinsschichten gefiltert und gereinigt, sammelt sich unter einer schützenden Deckschicht, wird dann aus großer Tiefe gefördert und direkt am Ort der Quelle abgefüllt. Es enthält natürliche Mineralstoffe und Spurenelemente in unterschiedlicher Zusammensetzung.


Kohlensäure entsteht aus dem Gas Kohlenstoffdioxid (CO2), das tief aus dem Erdinneren aufsteigt. Besonders häufig kommt das Gas in Gebieten mit Vulkanismus vor. Trifft das aufsteigende Gas auf Wasser, wird es darin gelöst – es bildet sich Kohlensäure.


Dem Mineralwasser wurde mittels Belüftung und Filtration das von Natur aus vorhandene, gelöste Eisen entzogen – und zwar aus optischen Gründen. Ansonsten würde das Eisen bei Luftkontakt, also beim Öffnen der Flasche, rostbraune Flocken bilden und sich absetzen.


Mineralwasser-Qualität

Als einziges deutsches Lebensmittel erhält natürliches Mineralwasser eine amtliche Anerkennung. Die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO) legt genau fest, was ein natürliches Mineralwasser ausmacht und wie es etikettiert und verpackt sein muss. Regelmäßige Kontrollen – sowohl durch die Brunnenbetriebe als auch durch externe Labore und die Lebensmittelüberwachung der Behörden – überprüfen die Qualität des Naturprodukts. Mineralwasser muss noch am Ort der Quelle abgefüllt werden, um die Natürlichkeit, Reinheit und Frische für den Verbraucher zu sichern.


Die gesetzliche Grundlage für Mineral- und Tafelwässer ist die Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO).


Um die natürliche Reinheit bis zum Verzehr zu garantieren, dürfen Gastwirte natürliches Mineralwasser nur in der geschlossenen Flasche am Tisch servieren. Das ist sogar gesetzlich geregelt.


Natürliches Mineralwasser muss an der Quelle mikrobiologisch einwandfrei sein, das heißt es darf keine Krankheitserreger enthalten. Wie jedes Naturprodukt kann es allerdings nicht keimfrei sein, sondern es besitzt eine quelleigene Mikroflora. Diese Keimarten sind gesundheitlich völlig unbedenklich. Dass es während der Abfüllung nicht zu mikrobiologischen Verunreinigungen kommt, wird durch den vollautomatisierten und in sich geschlossenen Abfüllprozess sichergestellt sowie darüber hinaus durch betriebseigene Labors, die behördliche Lebensmittelüberwachung und unabhängige Labore streng kontrolliert.


Nein, eine Desinfektion ist laut Gesetz ausdrücklich verboten. Mineralwasser darf von Natur aus keine mikrobiologischen Verunreinigungen aufweisen


Nein, denn es handelt sich um die quelleigene Mikroflora des Mineralwassers. Diese Keime können sich während längerer Lagerung in der Flasche vermehren. Sie sind gesundheitlich völlig unbedenklich. Dies hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2002 als Ergebnis eines wissenschaftlichen Symposiums nochmals ausdrücklich festgestellt.


Nein, denn es handelt sich nicht um Krankheitserreger. Jeder, der ganz normale Lebensmittel, wie z.B. Backwaren, Milchprodukte, Fleisch- und Fischprodukte, Obst und Salate verzehrt, kann auch Mineralwasser bedenkenlos trinken.
Nur in sehr wenigen Fällen müssen Menschen – zeitweise – in keimfreier Umgebung leben, z.B. nach Organ- oder Knochenmark-Transplantationen. Solche Hochrisiko-Patienten stehen unter strenger ärztlicher Aufsicht. Sämtliche Nahrungsmittel und Getränke für sie müssen keimfrei gemacht werden, ihre Atemluft wird gefiltert und selbst das Wasser, mit dem sie sich waschen, wird desinfiziert.


Nein, denn es handelt sich nicht um Krankheitserreger, sondern um die von Natur aus vorhandene quelleigene Mikroflora des Mineralwassers. Normalerweise wird jedes Wasser – egal ob Mineralwasser oder Leitungswasser – abgekocht, bevor es zur Zubereitung von Säuglingsnahrung benutzt wird. Der Hinweis „Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“, mit dem eine Reihe von Mineralwässer werben, verweist hauptsächlich auf die Tatsache, dass die Nieren von Säuglingen noch nicht vollständig ausgebildet sind. Sie können daher z.B. keine großen Mengen an Mineralstoffen verarbeiten. Mineralwässer mit dem genannten Hinweis sind auf diese speziellen Bedürfnisse abgestimmt. Wird Säuglingsnahrung mit Mineralwasser zubereitet, sollte die angebrochene Flasche im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden.


In Lebensmitteln wird das Pflanzenschutzmittel Glyphosat nur selten nachgewiesen. Dies gilt in besonderem Maße für Mineralwasser: Da Glyphosat von den Mineralstoffen im Boden sehr gut gebunden wird und Mineralwasser in großen Tiefen lagert, ist ein Wert oberhalb der Bestimmungsgrenze von 50 Nanogramm pro Liter (zur Einordnung: 1 Nanogramm ist der milliardste Teil eines Gramms) sehr unwahrscheinlich.
Bei Nitrat handelt es sich um eine stickstoffhaltige Verbindung, die hauptsächlich als Bestandteil von Düngern eingesetzt wird. Vor allem in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten können oberflächennahe Grundwässer erhöhte Nitrat-Gehalte aufweisen. Mineralwässer enthalten nur wenig Nitrat, denn natürliches Mineralwasser muss laut Gesetz aus Wasservorkommen stammen, die vor derartigen menschlichen Verunreinigungen geschützt sind. Geringe Nitrat-Mengen kommen geogen, d.h. bedingt durch die besonderen Verhältnisse im Erdinneren, im Mineralwasser vor. Für Nitrat gilt bei Mineralwasser der europaweit einheitliche Höchstwert von 50 mg/l. Deutsche Mineralwässer liegen weit unter diesem Limit.


Verzehr von Mineralwasser

Viele Getränke spenden Flüssigkeit, doch Mineralwasser liefert darüber hinaus auch natürliche Mineralstoffe. Mineralstoffe werden vom Körper nicht hergestellt und müssen über Nahrung und Flüssigkeit regelmäßig aufgenommen werden. Die winzigen anorganischen Substanzen sind an nahezu allen Körperfunktionen und Stoffwechselprozessen beteiligt. Im Mineralwasser liegen die Mineralstoffe bereits in gelöster Form vor und können so vom Körper gut verwertet werden.


Der Körper des Menschen besteht – je nach Alter und Geschlecht, Fett- und Muskelanteil – zu 50 bis 80 Prozent aus Wasser. Hiervon verlieren wir täglich, ganz ohne Anstrengung, zwei bis zweieinhalb Liter. Diese Menge muss wieder zugeführt werden, denn ein ausgeglichener Wasserhaushalt ist wichtig für viele Körperfunktionen. Einen Teil nehmen wir mit der Nahrung wieder auf. Die übrige Menge sollte dem Körper über Getränke zugeführt werden. Ernährungsexperten empfehlen Erwachsenen, täglich zwei Liter zu trinken. Bei geistiger und körperlicher Belastung steigt der Bedarf sogar noch an.


Das kommt ganz auf Ihre Bedürfnisse an und lässt sich nicht pauschal beantworten: Unter den rund 500 verschiedenen Mineralwässern aus ganz Deutschland ist für jede Lebenssituation und jeden Geschmack das passende dabei.


Nein. Natürliches Mineralwasser enthält keine Kalorien.


Nein. Wer befürchtet, dass kohlensäurehaltige Mineralwässer körperliche Beschwerden wie Magen- oder Darmprobleme auslösen können, kann beruhigt sein, sagt auch die Verbraucherzentrale Thüringen. Kohlensäure ist ein Gas, das als Verbindung von Wasser und Kohlendioxid entsteht. Diese Verbindung ist allerdings so schwach, dass sie spätestens im Magen zerfällt und über den Mund wieder aus dem Körper geleitet wird.
Die Kohlensäure im Mineralwasser hat sogar viele positive Auswirkungen: Sie sorgt für eine bessere Durchblutung der Mundschleimhaut, reinigt die Geschmackspapillen im Mund und regt den Speichelfluss an. Außerdem unterstützt sie die Verdauung und füllt den Magen. Damit mindert sie das Hungergefühl und kann beim Abnehmen helfen.


Wie für alle Lebensmittel ist auch für natürliches Mineralwasser ein Mindesthaltbarkeitsdatum vorgeschrieben. In der Regel geben die deutschen Mineralbrunnen bei Glasflaschen ein Mindesthaltbarkeitsdatum von zwei Jahren an, bei PET-Flaschen von einem Jahr. Doch auch nach Ablauf dieser Frist ist Mineralwasser noch bedenkenlos zu genießen. Die Kohlensäure konserviert das Mineralwasser und macht es nahezu unbegrenzt haltbar.


Der Mineralwasserkonsum ist in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stark gestiegen. Trank 1970 jeder Bundesbürger im Schnitt zwölf Liter Mineralwasser im Jahr, waren es 2016 schon 148,8 Liter.