
Mineralstoffe: Das steckt im Mineralwasser
So erhält Mineralwasser seine natürlichen Inhaltsstoffe
Natürliche Mineralstoffe und Spurenelemente sind die charakteristischen Inhaltsstoffe von Mineralwasser. Zwei Prozesse im Erdinneren sind entscheidend dafür, dass das Wasser Mineralstoffe aufnimmt: die Auflösung von Gestein und der Austausch von Mineralstoffen zwischen Wasser und Gestein. Während das Wasser durch die unterirdischen Erdschichten fließt, löst es Teile des Gesteins auf. Dabei spielt die Temperatur eine wichtige Rolle. Für viele Mineralstoffe gilt: je wärmer das Wasser, desto mehr Mineralstoffe kann es aus dem Boden lösen. Aber es gibt Ausnahmen: Manche Gesteine lösen sich besser bei kälteren Temperaturen. Die Natur ist eben vielfältig!
Die wichtigsten in Mineralwasser enthaltenen Mineralstoffe
Magnesium
- Magnesium (Mg2+) ist verantwortlich für die Weiterleitung der Nervenimpulse auf die Muskelzellen. Es erhält den normalen Ruhestoffwechsel aufrecht und ist an zahlreichen Stoffwechselfunktionen beteiligt. Außerdem aktiviert Magnesium Enzyme zur Energiegewinnung. Bei einem Mangel an Magnesium kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Herzrasen, Krämpfen wie auch zu Konzentrations- und Kreislaufschwäche kommen.
- Den Tagesbedarf für Magnesium benennt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit 350 mg für Männer und 300 mg für Frauen.
- Man spricht von einem magnesiumhaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Magnesiumgehalt, bei einer Menge von über 50 Milligramm Magnesium pro Liter.
Natrium
- Natrium (Na+) erhält die Gewebespannung und ist maßgeblich beteiligt an der Regulierung des Wasser- und Säure-Basen-Haushalts. Zudem spielt es eine wesentliche Rolle bei Muskelreizbarkeit und -kontraktion. Bei einem Mangel an Natrium kann es zu körperlicher Schwäche, Übelkeit, Muskelkrämpfen bis zum Kreislaufkollaps kommen.
- Als Schätzwert für eine angemessene tägliche Zufuhr von Natrium gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) 1.500 mg für Erwachsene an.
- Man spricht von einem natriumhaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Natriumgehalt, bei einer Menge von über 200 Milligramm Natrium pro Liter.
Calcium
- Calcium (Ca2+) ist maßgeblich am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Zudem sorgt es für straffe Haut und schöne Haare. Calcium spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung und bei der Weiterleitung der Nervenimpulse an die Muskelzellen. Ein Mangel an Calcium kann zu einer Entkalkung der Knochen (Osteoporose) und zu Schäden an Zähnen, Haaren und Nägeln führen. Außerdem können Krampfzustände auftreten.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt die Aufnahme von täglich mindestens 1.000 mg Calcium pro Tag für Erwachsene.
- Man spricht von einem calciumhaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Calciumgehalt, bei einer Menge von über 150 Milligramm Calcium pro Liter.
Das Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren ist entscheidend für die Zusammensetzung eines Mineralwassers. Eine wichtige Rolle spielen die Temperatur, die Fließgeschwindigkeit und damit die Zeit, die das Wasser hat, um Mineralstoffe aufzunehmen, sowie das Vorkommen von Kohlensäure. Ändert sich nur einer dieser Faktoren, entsteht ein anderes Mineralwasser. Daraus resultiert die enorme Vielfalt deutscher Mineral- und auch Heilwässer.
Sulfate
- Sulfate sind am Bau der Proteine und am Aufbau der Knorpelsubstanz beteiligt und tragen zur Festigkeit von Haut und Haaren bei. Sie regen den Gallefluss an und wirken verdauungsfördernd.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt keinen Referenzwert für die empfohlene Aufnahmemenge von Sulfaten vor.
- Man spricht von einem sulfathaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Sulfatgehalt, bei einer Menge von über 200 Milligramm Sulfat pro Liter.
Chlorid
- Chlorid (Cl-) reguliert gemeinsam mit Natrium den Wasserhaushalt im Körper. Zudem ist Chlorid Bestandteil der Magensäure und somit für die Verdauung wichtig. Bei einem Mangel an Chlorid werden die Magensäureproduktion und die Verdauung gestört. Er kann zu Durchfall und in extremen Fällen zu Wachstumsstörungen führen.
- Als Schätzwert für eine angemessene tägliche Zufuhr von Natrium gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) 2.300 mg für Erwachsene an.
- Man spricht von einem chloridhaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Chloridgehalt, bei einer Menge von über 200 Milligramm Chlorid pro Liter.
Hydrogencarbonat
- Hydrogencarbonat (HCO3), auch Bicarbonat genannt, ist kein Mineralstoff, sondern ein Bestandteil der Salze der Kohlensäure. Im Körper entfaltet Hydrogencarbonat eine säureneutralisierende (alkalisierende) Wirkung. So reguliert es den Säure-Basen-Haushalt und den Harn-pH-Wert.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt keinen Referenzwert für die empfohlene Aufnahmemenge von Hydrogencarbonat vor.
- Man spricht von einem bicarbonathaltigen Mineralwasser, also einem Mineralwasser mit hohem Bicarbonatgehalt, bei einer Menge von über 600 Milligramm Bicarbonat pro Liter.
Mineralwasser ist ein ebenso wertvoller wie willkommener Brain-Drink, da er den Körper mit Mineralstoffen und Flüssigkeit versorgt. Mehr erfahren Sie darüber in unserer Broschüre „Der natürliche Brain-Drink“.
Zum DownloadWie entsteht Kohlensäure?
Kohlensäure ist die Verbindung von Kohlenstoffdioxid und Wasser. In Regionen mit abklingendem Vulkanismus – die es in Deutschland vielfach gibt – entsteht durch das Abkühlen und Erstarren von Magma tief unter der Erdoberfläche Kohlenstoffdioxid. Das Gas steigt durch die Erdschichten empor. Trifft es auf eine wasserführende Schicht, nimmt das Wasser das Kohlendioxid auf und bindet es als Kohlensäure. Im unterirdischen Mineralwasservorkommen hat Kohlensäure viele positive Effekte. Sie unterstützt das Wasser zum Beispiel dabei, Mineralstoffe aus den Gesteinen zu lösen.
Was bewirkt Kohlensäure im Mineralwasser?
Im unterirdischen Mineralwasser-Vorkommen hat Kohlensäure viele positive Effekte. Sie unterstützt das Wasser beispielsweise dabei, Mineralstoffe aus den Gesteinen zu lösen. Mineralwässer, die im Untergrund über natürliche Kohlensäure verfügen, haben in der Regel einen höheren Gehalt an Mineralstoffen.
Der Kohlensäuregehalt des Mineralwassers im Untergrund sagt jedoch nichts über das im Handel erhältliche Mineralwasser aus. Stille Mineralwässer ohne Kohlensäure können die gleiche Menge an Mineralstoffen enthalten. Denn bei der Abfüllung darf dem Mineralwasser Kohlensäure entzogen und auch in unterschiedlicher Menge wieder zugeführt werden. Tatsächlich wird die Kohlensäure in der Regel bei der Abfüllung zunächst entfernt. Verfahren wie die Enteisenung – das Abtrennen von Eisen aus Mineralwasser – funktionieren besser ohne Kohlensäure. Die sicheren Abfüllbedingungen in den Mineralbrunnenbetrieben garantieren, dass alle Mineralwässer – ob mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure – von gleich hoher Qualität sind.
Quelle: Sebastian Rau, Geologe und Experte für Qualitätssicherung, SGS Institut Fresenius
