Kohlensäure im unterirdischen Mineralwasser-Vorkommen

Natürliche Kohlensäure im Mineralwasser-Vorkommen ist ein Überbleibsel des abklingenden Vulkanismus. In Deutschland waren vor langer Zeit in sehr vielen Gebieten Vulkane aktiv. In der Eifel war das bis vor 10.000 Jahren der Fall.

Wie entsteht Kohlensäure?

Kohlensäure entsteht, wenn Kohlenstoffdioxid in Wasser gebunden wird. Beim Abkühlen und Erstarren des Magmas tief unter der Erdoberfläche entsteht Kohlenstoffdioxid. Das Gas wird freigesetzt und steigt durch die Erdschichten empor. Trifft es auf eine wasserführende Schicht, nimmt das Wasser das Kohlendioxid auf und bindet es als Kohlensäure.

Entstehung von Kohlensäure
Grafik: Entstehung von Mineralwasser

Was bewirkt Kohlensäure im Mineralwasser?

Im unterirdischen Mineralwasser-Vorkommen hat Kohlensäure viele positive Effekte. Sie unterstützt das Wasser beispielsweise dabei, Mineralstoffe aus den Gesteinen zu lösen. Mineralwässer, die im Untergrund über natürliche Kohlensäure verfügen, haben in der Regel einen höheren Gehalt an Mineralstoffen.

Der Kohlensäuregehalt des Mineralwassers im Untergrund sagt jedoch nichts über das im Handel erhältliche Mineralwasser aus. Stille Mineralwässer ohne Kohlensäure können die gleiche Menge an Mineralstoffen enthalten. Denn bei der Abfüllung darf dem Mineralwasser Kohlensäure entzogen und auch in unterschiedlicher Menge wieder zugeführt werden. Tatsächlich wird die Kohlensäure in der Regel bei der Abfüllung zunächst entfernt. Verfahren wie die Enteisenung – das Abtrennen von Eisen aus Mineralwasser – funktionieren besser ohne Kohlensäure. Die sicheren Abfüllbedingungen in den Mineralbrunnenbetrieben garantieren, dass alle Mineralwässer – ob mit viel, wenig oder ohne Kohlensäure – von gleich hoher Qualität sind.

Quelle: Sebastian Rau, Geologe und Experte für Qualitätssicherung, SGS Institut Fresenius

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