Wie Mineralstoffe ins Mineralwasser gelangen
Mineralien sind wasserlöslich
Auf seinem Weg ins Erdinnere löst das Wasser Teile des Gesteins auf, die es im Untergrund umspĂŒlt. Der Prozess ist derselbe wie beim Salz, das sich im warmen Wasser im Kochtopf auflöst. Ein Salzkorn â die Verbindung von Natrium und Chlorid â ist nichts anderes als eine sehr kleine Form von Gestein. Genau wie beim Salz, das sich in warmem Wasser schneller auflöst als in kaltem, spielt auch unter der Erde die Temperatur eine wichtige Rolle. FĂŒr viele Mineralien gilt: je wĂ€rmer das Wasser, desto mehr Mineralstoffe kann es aus dem Boden lösen. Aber es gibt auch Ausnahmen: Carbonatgesteine lösen sich beispielsweise besser bei kĂ€lteren Temperaturen. Die Natur ist eben vielfĂ€ltig!
Austausch von Mineralstoffen
Das Wasser kann seine Inhaltsstoffe bei der Reise durch die Erdschichten aber auch wieder verlieren: So kann ein Wasser, das in einer höheren Gesteinsschicht Natrium aufgenommen hat, es in einer tiefer liegenden Schicht wieder an das Gestein abgeben und im Gegenzug Calcium aufnehmen. Dann hat ein Austausch stattgefunden: Aus einem Natriumchloridwasser wird in einer anderen Gesteinsschicht ein Calciumchloridwasser.
Faktoren fĂŒr die Mineralstoffaufnahme
Das Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren ist entscheidend fĂŒr die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe eines Mineralwassers. Eine wichtige Rolle spielen neben der Temperatur beispielsweise die FlieĂgeschwindigkeit und damit die Zeit, die das Wasser hat, um Mineralstoffe aufzunehmen sowie das Vorkommen von KohlensĂ€ure. Ăndert sich nur einer dieser Parameter, entsteht ein anderes Mineralwasser. Daher bergen die Tiefen der Erde eine enorme Vielfalt unterschiedlicher Mineral- und HeilwĂ€sser.
Quelle: Sebastian Rau, Geologe und Experte fĂŒr QualitĂ€tssicherung, SGS Institut Fresenius